Im Mai 2022 hat es mich beruflich nach Dublin verschlagen, und wenn man schon dort ist, dann muss natürlich auch die Teeling Distillery besichtigt werden, die sich in den Dublin Liberties befindet, unweit des berühmten Guinness Storehouses. Auch drei weitere Destillerien sind hier in der unmittelbaren Umgebung zu finden.
Die Teeling Brennerei wurde von Jack und Stephen Teeling 2015 eröffnet. Teeling ist kein unbekannter Name in der irischen Whiskeywelt, gab es doch im späten 18. Jahrhundert in Dublin eine Brennerei dieses Namens. Und auch der Vater der beiden Gründer, John Teeling, ist eine Institution in Irland, er war nämlich der erste, der nach dem Niedergang der irischen Whiskeyindustrie und der Bildung eines Monopols auf der Insel eine unabhängige Destillerie eröffnet hat, nämlich die Cooley Distillery im Jahr 1987. Der Titel „Godfather of Irish Whiskey“ ist also für John Teeling nicht übertrieben.
Nach der Besichtigung im Juni 2019 war das mein zweiter Besuch in der Teeling Distillery, wobei mir dieses Mal die ganz besondere Ehre zuteilwurde, dass ich vom European Brand Ambassador Chris Hayes, der für den Whisky Circle Pinzgau im Februar 2022 ein Onlinetasting durchgeführt hat, durch die Brennerei geführt wurde.
Los geht es mit einer kurzen Einführung in die Geschichte des Irish Whiskey, mit der Blütezeit im späten 19. Jahrhundert, wo in Dublin wohl ca. zwei Drittel der weltweiten Whisk(e)yproduktion passiert ist.
Chris nimmt sich ausführlich Zeit für uns und wir kommen an den Mashtuns vorbei zu den Washbacks. In diesen Washbacks findet die Gärung statt. Bei Teeling sind diese Waschbacks aus Holz.
Dann geht es weiter zu den drei Brennblasen, den sogenannten Potstills. Hier findet also der Zauber statt, wo das Distillersbeer (grob gesagt ein starkes Bier ohne Hopfen) zu Newmake wird, der dann später in Fässern zu Whiskey reifen kann. Bei Teeling wird meist dreifach destilliert, so wie es bei den größeren Brennereien in Irland durchaus verbreitet ist. Dadurch wird das Destillat noch „sauberer“. Dass in Irland aber immer dreifach und in Schottland immer zweifach destilliert wird, gehört in das Reich der Mythen und Märchen.
Nach einem kurzen Abstecher zu ein paar ausgestellten Fässern kamen wir dann in die Bar, wo wir dann auch noch mit einigen Köstlichkeiten verwöhnt wurden, denn einen 30-jährigen oder einen 32-jährigen irischen Single Malt bekommt man nicht alle Tage vorgesetzt.
Das große Fasslager von Teeling befindet sich übrigens aufgrund der Feuergefahr nicht in Dublin, sondern im Norden, im County Louth. Im Jahr 1875 gab es nämlich das bekannte „Dublin Whiskey Fire“, bei dem zwar wohl kein Mensch ums Leben kam, aber doch sehr erheblicher Sachschaden entstanden ist.
Und eine kleine Empfehlung: Der Irish Coffee hier bei Teeling ist der Wahnsinn.
Wer dann noch Lust und Laune hat, kann sich im Distlleryshop mit Whiskeys, einigen Merchandising-Artikeln wie T-Shirts, Kappen, Jacken, … versorgen. Und wenn jemand will, hier kann man sich einen sogenannten „Handfilled“ gönnen, also man kann eine Flasche Whiskey selbst füllen und dann käuflich erwerben.
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est. 2021
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