Besuch der "Whiskey Live" in Dublin

Manchmal haben die Feiertage im Mai ja auch ihr Gutes. So kam es, dass ich am Christi-Himmelfahrtswochenende nach Dublin aufbrechen durfte, um mich dort mit Geschäftspartnern zu treffen. Wäre zwar auch online gegangen, aber wenn man schon die Möglichkeit hat, die Finalspiele der großen europäischen Clubwettbewerbe im Rugby Union live zu erleben, dann macht man das als Rugbyfan. Noch dazu hat es mein Lieblingsclub ins Finale des Champions Cup geschafft, Leinster Rugby. Leider ging das Finale dann nicht ganz so aus wie gehofft, La Rochelle hat einen Blitzstart von Leinster in einen knappen 27:26 Sieg drehen können.

Aber es war nicht nur Rugby angesagt, ...

… sondern interessanterweise war auch die Whiskey Live in Dublin angesagt, die größte Whiskeymesse auf der grünen Insel. Und da ich selbst ja eine leichte Schwäche für den irischen Whiskey hege, musste ich dort hin.

Der Veranstaltungsort, die RDS, war sehr gut gewählt, vom Ambiente her wirklich toll und immer genug Platz für alle. 

Die Whiskey Live ist ein wenig anders organisiert als die Messen im deutschsprachigen Raum. 

Bei uns ist es ja üblicherweise so, dass wir einen günstigeren Eintritt bezahlen und dann auch für jeden Dram ein bisschen etwas hinlegen. Ist so weit kein Problem, wenn man darauf eingestellt ist. Man kann dann auch noch Flaschen an Ständen käuflich erwerben.

Die Whiskey Live ist ein wenig anders organisiert. Veranstaltet wird der Spaß vom Celtic Whiskey Shop in Dublin, die sozusagen DER Whiskey Shop in Irland sind. Sie haben auch einen Onlineshop, aber das Flaggschiff ist schon ihr Laden unweit des St. Stephen´s Green.

Also die Sache sieht jetzt so aus, dass es bei der Whiskey Live, die sich über zwei Tage erstreckt, pro Tag zwei Sessions gibt, also insgesamt vier. Diese Sessions sind üblicherweise dreieinhalb Stunden lang, danach muss man den Schauplatz des Geschehens verlassen.

Der Eintritt für eine solche Session kostet ca. € 50,- also gar nicht so wenig, dafür sind aber die Kostproben inkludiert. Und hier wird nicht nur das „billige Zeug“ aufgerissen, sondern auch Flaschen, für die ein Preis von mehreren Hundert Euros aufgerufen wird, werden hier zur Verkostung angeboten. Und wem das nicht reicht, der kann auch noch die eine oder andere Masterclass dazubuchen, die ganz Schlauen unter uns buchen dann eine Masterclass, die eine Stunde vor Beginn einer Session losgehen, dann hat man noch mehr davon. So wie ich, aber der Reihe nach. 

Aufgrund des dichten Terminplanes meiner Person war nur eine Session der Whiskey Live realistisch, es war dies die Nachmittagssession vom Freitag von 13:30 Uhr bis 17:00 Uhr. Also mussten die Karten hierfür besorgt werden. Und da es sich ganz zufällig so ergeben hat, dass die Masterclass meiner Lieblingsbrennerei Dingle eben am Freitag um 12:30 angesetzt war, so konnte man einerseits das Whiskey-Erlebnis ein wenig verlängern und andererseits auch noch die volle Session nutzen, ohne dass man zwischendurch zu einer Masterclass gerufen wurde.

Also die Masterclass von Dingle war ein Spaß, Graham Coull, der Master Distiller, hat selbst durch diese geführt und er hatte dabei Hilfe von seiner Frau Fay. Die beiden sind ein sensationelles Team, das waren einige Lacher dabei, für die vor Allem Fay gesorgt hat. Serviert wurden fünf Whiskeys, drei davon waren die Fortsetzung der sogenannten „Wheel of the Year“ Series, dann gab es noch den kürzlich veröffentlichten 10yo zu verkosten und einen bis dato noch nicht veröffentlichten peated Pot Still Whiskey. Alles in Allem ein sehr schöner Ausblick auf das Kommende.

Dann wurden wir zur Messe selbst eingelassen, und nach einem ersten Rundgang wurden dann die Stände angesteuert. 

Nick Ryan von Thomond Gate Whiskey hat mich sofort zu sich gerufen und mir ca. zehn Kostproben vorgesetzt. Das lief meinem Plan zuwider, es langsam angehen zu lassen, aber gut, wenn der Chef selbst sagt, dass es sein muss, dann muss es sein.

Der Besuch bei Brendan Carty von Killowen war natürlich auch Pflicht, diese wollte erfüllt werden. Die Festivalabfüllung durfte ich auch verkosten, hier ein Finish in Akazienholz (ja, die Iren dürfen das). Auch Alex Witt von der Boann Distillery und Maurice 
O´Connel von Wayward Spirits standen uns für ausführliche Gespräche und Kostproben zur Verfügung wie auch Michael Scully von der Clonakilty Distillery, der mit von Matt Healy vorgestellt wurde.

Danach war mal die Aufnahme fester Nahrung angesagt, immerhin will so ein forderndes „spirituelles“ Programm auch genossen werden. Und auch die Tatsache, dass Wasserflaschen zur freien Entnahme angeboten wurden, tut dem Flüssigkeitshaushalt sehr gut.

Danach sind wir noch zu einigen weiteren Ständen gegangen, auch Liam Brogan von Two Stacks stand uns für einen schönen Plausch zur Verfügung.

Wenn ich einige Flaschen hätte mitnehmen wollen, dann hätten wir zu einem der Stände des Celtic Whiskey Shop gehen müssen, dort gab es das volle Angebot an Whiskey. Aber da ich nur mit Handgepäck verreist bin, habe ich diesmal nicht zugeschlagen.

Alles in allem eine sehr schöne und gelungene Veranstaltung, die ich gerne wieder mal besuchen möchte.

Alexander Trauner
Alexander Trauner

Euer Whisky-Tester des Vertrauens ;)

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